Deutsche Radio Philharmonie – gVe Konzert

Montag, 02. Mai 2022, 20 Uhr
Programmeinführung 45 Minuten vor Konzertbeginn
Heinrich-Lades-Halle, Großer Saal
Rathausplatz 1, 91052 Erlangen

Sparkassen-Rabatt unter www.sparkasse-erlangen.de/ihre-kundenvorteile erhältlich.

„Unmöglich, von ihr nicht hingerissen zu sein“, schrieb die Hamburger Morgenpost schon vor Jahren.

„Feuer und Poesie in schönster Ausgeglichenheit“ – von dieser perfekten Balance in ihren Interpretationen schwärmte die New York Times, und die Hamburger Morgenpost brachte auf den Punkt, was daraus unweigerlich folgt: „Unmöglich, von ihr nicht hingerissen zu sein!“ In der Tat: Arabella Steinbacher zählt zu den ganz großen Geiger:innen ihrer Generation. Seit fast zwei Jahrzehnten fasziniert, begeistert, bezaubert und berührt sie mit ihrer Kunst. Beim GVE ist die Star-Geigerin mit einem der schönsten Violinkonzerte überhaupt zu erleben – mit dem in g-Moll von Max Bruch.

„Transparenter silberner Ton“
Arabella Steinbacher stammt aus München. Dort kam sie 1981 zur Welt, als Tochter einer Sängerin und eines Pianisten. Deren Liebe zur Musik von Richard Strauss verdankt sie ihren schönen, klangvollen Vornamen: „Arabella“, wie die Heroine der gleichnamigen Oper. Mit dem Geigenspiel begann Arabella als Dreijährige, später ging sie in der Talentschmiede von Ana Chumachenco an der Münchner Musikhochschule in die Lehre. Wichtige Prägungen erhielt sie zudem von dem israelischen Geiger Ivry Gitlis. Der internationale Durchbruch gelang Arabella Steinbacher 2004 in Paris, im Rahmen eines Konzerts des Orchestre Philharmonique de Radio France unter der Leitung von Neville Marriner. Seither ist die Geigerin mit dem „transparenten silbernen Ton“ (Deutschlandradio) weltweit unterwegs und konzertiert mit ungezählten Spitzen-Orchestern und Star-Dirigenten.

„Mit Musik die Menschen berühren…“
Dabei pflegt sie ein riesiges Repertoire, zu dem selbst solche abseitsliegende Stücke wie die Violinkonzerte von Darius Milhaud gehören. Überhaupt nicht mag sie allerdings Werke plakativer Virtuosität: „Angeberstücke sind nicht mein Fall, weil sie einfach nicht meine Natur sind. Mir ist es wichtig, mit Musik Menschen zu berühren. Nur zu beeindrucken mit technischen Fähigkeiten, interessiert mich nicht.“ Dazu

passt Arabella Steinbachers Verehrung für Geigen-Großmeister der alten Schule wie Heifetz, Kreisler und Grumiaux: „Damals war noch mehr Seele dabei“, so sagt sie.

Summe aus dem Schönsten
Max Bruchs g-Moll-Violinkonzert, mit dem Arabella Steinbacher in Erlangen gastiert, ist eines der „Big Five“ unter den Violinkonzerten der Romantik – eines der „Glorreichen Fünf“, neben den Konzerten von Mendelssohn, Brahms, Tschaikowsky und Sibelius. Wie die Schwesterwerke seiner Kollegen ist das g-Moll-Konzert von Bruch ein großer Wurf, ein Geniestreich, das Adagio einer der anrührendsten langsamen Sätze, die je geschrieben wurden. Bei uns spielt Arabella Steinbacher das Konzert mit der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern unter der Leitung des mit ihr fast gleichaltrigen Finnen Pietari Inkinen. Der ehemalige Schüler von Jorma Panula war Chefdirigent der Prager Symphoniker, seit 2016 ist er Chef des Japan Philharmonic Orchestra, seit 2017 auch Chef der Radio Philharmonie, mit der er zurzeit eine Gesamteinspielung des symphonischen Werks von Dvořák erarbeitet. Darunter ist auch das Stück, das unseren Abend eröffnet – die effektvoll orchestrierte Konzertouvertüre „Othello“ nach Shakespeares gleichnamigen Eifersuchtsdrama. Den großartig krönenden Abschluss des Konzerts macht Sergej Rachmaninows Zweite Symphonie, ein Werk des wehmütigen Abschieds von der Spätromantik, dabei zugleich so etwas wie die Summe aus dem Schönsten der slawischen Musik jener Epoche.