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Bamberger Symphoniker – gVe Konzert

23. April 2020 | 20:00 - 22:30

Programmeinführung 45 Minuten vor Konzertbeginn, Einlass 19 Uhr

Sol Gabetta ist ein Erlebnis, in künstlerischer und auch menschlicher Hinsicht, ein sprühender Vulkan, eine Ausnahmemusikerin. Bereits 2015 war sie in Erlangen vor ausverkauftem Haus mit dem ersten Cellokonzert von Camille Saint-Saens zu erleben. Beim gVe ist sie für diese Saison 2019/2020 das prominente Aushängeschild. Willkommen als „Artist of Reference“ in Erlangen, verehrte Madame Gabetta!

Bamberger Symphoniker
Sol Gabetta, Violoncello
Krzysztof Urbański, Leitung

Wojciech Kilar
„Orawa“ für Streicher

Mieczysław Weinberg
Cellokonzert c-Moll op. 43

Modest Mussorgsky
Bilder einer Ausstellung (Orchesterfassung von Maurice Ravel)

Sol Gabetta – die energiegeladene Cellistin „Madame 100 000 Volt“

Die äußerlich zarte, zierliche Weltklasse-Cellistin, die „Engelsgleiche“, hat eine Energie, die staunen macht, auch wenn sie – nach eigenen Angaben – „reduziert“ hat. Aber was heißt das schon bei der quirligen argentinisch-französischen Musikerin mit russischen Wurzeln!

Statt 130 Konzertauftritten pro Jahr absolviert sie „nur noch“ 110 Konzerte, und die wohlgemerkt weltweit. Dazu sagt sie: „Es gab eben auch Zeiten, in denen ich an meine Grenzen kam und dachte: Das ist kein Leben mehr.“ Zu der Reduktion merkt sie weiter an: „Ich empfinde das als Luxus: Ich spiele, was und mit wem ich will.“

Doch es gibt auch noch einen anderen Grund für diesen Schritt:  Die prominente Künstlerin hat mit ihrem Lebenspartner, dem Musikagenten und Cellisten Christoph Müller, einen kleinen gemeinsamen Sohn, der gerade zwei Jahre alt ist. Die junge Familie lebt im schweizerischen Olsberg bei Basel. Dort hat Sol Gabetta zusätzlich einen Lehrauftrag an der Musikhochschule. Hinzu kommt die Moderation des beliebten BR-Musikmagazins „Klick Klack“, in welchem sie vor Ort lebendig und informativ über unterschiedlichste Musikerkollegen und Musikstätten berichtet.

Sol Gabetta spricht mehrere Sprachen fließend, darunter Deutsch. Ihre Debüt-CD mit Werken von Tschaikowski, Saint-Saëns und Ginastera sorgte 2006 für großes Aufsehen, mittlerweile hat sie mehr als 15 Alben veröffentlicht, wurde dreimal mit dem „Echo Klassik“ ausgezeichnet.

Sol Gabetta, steht ständig unter Strom, muss oft mit einem Minimum an Schlaf auskommen. Eine Weltkarriere ist kein Honigschlecken. Wie sie das verkraftet? Ihre Ärztin riet ihr – neben Akupunktur gegen Rückenbeschwerden – dringend zu Ausdauer­sport. So versuchte sie es einige Zeit mit täglich 40 Minuten Joggen. Mit diesem Zwang, der in ihrem unruhigen Alltag nur schwer zu realisieren war, fühlte sich die Künstlerin noch kranker, gestresster. Die Herzuntersuchung ergab, dass die drahtige Cellistin ein durchtrainiertes Sportlerherz hat: Der Konzertstress zeitigt offenbar ähnliche physiologische Entwicklungen wie Hochleistungssport. „Der Körper braucht auch Entspannung, nicht nur Aktivität“, hat sie daraus gelernt und gönnt sich nun auch mal tagsüber einfach Ruhe, Schlaf. Sol Gabetta ist zufrieden, glücklich mit ihrem Leben: „Am Anfang der Karriere ist es leichter. Man wünscht sich alles, freut sich über jeden Erfolg. Wenn man angekommen ist, wenn man älter ist, will man mehr Qualität statt Quantität. Ich lebe mit einer Auswahl, mit der Realität, die ich will.“

Freilich würde sie sich mehr Zeit für die Familie, für sich wünschen, aber jetzt sei nun einmal die Zeit für Konzerte, für ihre Karriere. Weise Worte, ebenso wie die Erkenntnis: „Alles verändert sich. Die Zeit verändert sich, jeder Künstler verändert sich. Es wird sich alles fügen, ich forciere die Dinge nicht.“

Und sie hat eigentlich nur den Wunsch gesund zu bleiben: „Es ist in meinem Leben alles so oder noch besser gekommen als ich es mir gewünscht habe.“

Auf die Konzerte mit den „Bambergern“ freut sie sich, bezeichnet das Orchester als „wunderbar und reaktiv“; bereits fünfmal hat sie mit dem fränkischen Eliteorchester musiziert.

Nun hat sie sich für das Konzert mit den „Bambergern“ ein selten zu hörendes Werk ausgesucht: Es ist das Cellokonzert des lange in der westlichen Musikwelt vergessenen polnisch-russischen Komponisten Mieczysław Weinberg (1919-1996). Keine Angst vor moderner Musik! Es handelt sich bei Weinbergs 1948 komponiertem, etwa halbstündigem Konzert um ein virtuos-klangsinnliches Werk, traditionell-folkloristisch orientiert, gut verständlich. Auf der gVe-Homepage finden Sie ein Video von Weinbergs Cellokonzert mit Sol Gabetta als Solistin.  Nach seiner Uraufführung durch Mstislav Rostropowitsch galt Weinberg noch lange Zeit als Geheimtipp. Sol Gabetta hat sein Cellokonzert dieses Jahr bereits in der Elbphilharmonie aufgeführt und spielt es im August bei den berühmten „London Proms“.

Der 36jährige polnische Dirigent Krzysztof Urbański, der bereits mit Sol Gabetta gearbeitet hat und mit berühmten Orchestern gerne die unbekannteren Werke seiner Heimat eingespielt hat, ist ein herausragender Dirigent der jüngeren Generation. Er ist begeistert von Weinbergs Kompositionen und plant die Einspielung einiger seiner 22 (!) Sinfonien.

Die romantische Klangsinnlichkeit von Weinbergs Cellokonzert dürfte zwischen Sol Gabetta, Krzysztof Urbanski und den Bambergern eine künstlerisch hochästhetische und intensive Opulenz erzeugen.

Modest Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“ ergänzen diesen expressiven, russisch-polnischen Konzertabend dramaturgisch perfekt.

Text: Sabine Kreimendahl

Details

Datum:
23. April 2020
Zeit:
20:00 - 22:30
Veranstaltungskategorie:
Webseite:
https://www.gve.de/konzert-details/bamberger-symphoniker-137.html

Veranstalter

gVe – Gemeinnütziger Theater- und Konzertverein Erlangen e.V.
Telefon
09131 86 22 52
E-Mail
info@gve.de
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Veranstaltungsort

Heinrich-Lades Halle
Rathausplatz 2
Erlangen, 91052
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